Politische Beratung und Salons

Wie politisch ist Politik heutzutage? Die pointierte Frage scheint gerade im Zeichen gegenwärtiger Krisen aktuell wie nie zuvor: Je ratloser Politik (im engeren Sinn) auftritt, umso mehr gewinnt politischer Rat (im weiteren Sinn) an Bedeutung.

 

Jahrbuch für politische Beratung

Fragen der Substanz und des Inhalts, von Wert und Norm sowie von Zweck und Sinn im Kontext aktueller politischer Herausforderungen behandelt das seit 2010 regulär alle zwei Jahre erscheinende Jahrbuch für politische Beratung. Renommierte und prominente Personen wie etwa Hannes Androsch, Erhard Busek, Peter Filzmaier, Katrin Göring-Eckardt, Václav Havel, Toni Innauer, Hannah M. Lessing, Sabine Matejka, Gustav Peichl, Anton Pelinka, Robert Pfaller, Helga Rabl-Stadler, Werner Schneyder, Peter Sloterdijk oder Magdaléna Vášáryová spannen in ihren Texten einen weiten Bogen vom abstrakten zum konkreten, vom idealistischen zum realistischen bzw. vom theoretischen zum praktischen Rat im Zielgruppenfokus von Politik und Wissenschaft in Österreich und Mitteleuropa.

 

Politische Salons

Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert ist Wien für seine Kultur der Salons bekannt, bei denen sich Persönlichkeiten aus Politik und Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft zur ungezwungenen und lebendigen Konservation treffen konnten. Namen wie Franziska von Wertheimstein, Berta Zuckerkandl oder Alma Wahler-Werfel stehen stellvertretend für diese reiche Tradition.

Vor über 20 Jahren entwickelte Thomas Köhler daraus die Idee Politischer Salons, um abseits von Medienöffentlichkeit und Tagespolitik politische Themen im Rahmen eines niveauvollen Gesprächs, fokussiert auf ein im Rahmen eines einleitenden Impulsreferates aufgeworfenes Thema, zu erörtern. Zu denen bisherigen Gästen der mehrmals jährlich stattfindenden Abende zählten etwa der Genforscher Markus Hengstschläger, der Kabarettist Werner Schneyder, die damalige grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, FDP-Parteivorsitzender Christian Lindner, EU-Kommissar Johannes Hahn oder der frühere Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.